Entstehungsgeschichte
- lange Entstehungsgeschichte
- zunächst Prosa-Stück (normale Sprache)
- Jambus-Fassung
- dann wieder Prosa
Figuren
Carlos
Der Infant von Spanien, einziger Sohn, Thronfolger, 23, Mutter starb bei Geburt, wuchs auf in großer Entfernung von Vater König, keine herzliche Beziehung Vater-Sohn, Vater präsentiert sich als König, heiratete Elisabeth (Friedliche Beziehungen), fühlendes Herz, emotional, empfindsam, möchte sich öffnen, findet kein offenes Ohr, schätzt Situationen falsch ein, sieht nicht wie eifersüchtig Eboli ist, überlässt sich Posa, kein Machtmensch, handelt spontan, menschlich, leicht zu durchschauen
Philipp der 2.
60 Jahre alt, verkörperung der Macht, ohne Menschlichkeit, keine Freunde, Ehe mit Elisabeth durch Vertrauen zerstört, körperlich nicht attraktiv, durchschaut Granden, braucht Granden aber, schätzt Carlos richtig ein (jung), sieht nicht aufrichtiges Vaterverlangen von Carlos, sehnt sich nach aufrichtigen Kontakten (Akt 3, „jetzt gib mir einen Menschen“), einziger Freund betrügt ihn, aufrichtig erschüttert (weint, Königin beklagt Raub), pocht auf Macht, schützt Posa nur, bleibt einsam zurück, kaltblütiger Mörder
Königin
Junge Frau, 23, aus Frankreich, liberalere Sitten gewöhnt, beklagt rigide Zeremoniell (Akt 1, wünscht Carlos zu sehen), empört über Fremdgehen, akzeptiert Verhältnisse, unterstützt Posas Ideen, möchte zusammen mit Posa zusammen Carlos manipulieren, realistischer als Posa, verrät niemanden, klügste, sympathischste
Marquis Posa
Älter als Carlos, Ende 20, Jugendfreund, Carlos nimmt Strafe für Posa, beobachtet Freiheitskampf, Kampf gegen Monarchie, für Bürgerrechte, mutig, kämpfte, Königin Verbündete, erkennt Elisabeths Macht, Weltbürger, soll Königin und Carlos ausspionieren, nimmt Auftrag an wegen Chancen, verrät seien engsten Freunde, erschossen, Blindheit für Realität (wegen seinen Idealen), Posa nicht offen gegenüber Carlos (Verrat an Freudenschaft), (realisiert seinen Fehler „das Leben ist doch schön“)
Alba Militär, versucht König für seine Ziele gewinnen, Domingo Beichtvater des Königs, verrät Beichtgeheimnisse
Lerma, aufrichtig, tragische Figur, immer offen, schürt Tragödie, einzige treue Diener
Großinquisitor, gekränkt, beleidigt, behandelt Philipp wie Schuljungen, Macht durch Gott, meint Gottes Willen zu verkörpert, „für König sind Menschen nur Zahlen“, Carlos muss sterben, Gott hat Sohn geopfert, Repräsentiert Gegenteil von Posa.
Schiller kündigt an Familiengemälde (Gemälde = Charaktere) eines Königshauses, Posa wird zur Hauptrolle, wenige Jahre vor Frz. Revolution, geht mit Geschichte subjektiv um, Dichter kein Historiker, Philipp 1527, Carlos 1545, stirbt 23, Todesumstände unklar, angeklagt wegen Intrige, starb im Kerker, Elisabeth heiratete Philipp mit 15, zwei Töchter mit Philipp, insg. 7 Kinder, Spanien Großmacht, 1588 Untergang Armada, Kirchenkonflikt, Abwandlungen um Charakteristiken hervorzuheben, Wilhelm von Oranien
Deutung
- kompliziertes Stück, verwirrend, 1 & 2 alles dreht sich um Liebe, aber kann nicht erfüllt werden, mit Posa die Freundschaft, Marquis Posa = tragischer Held, hochherzig Ideale will Bestes, am bewirkt Schlechtestes, Tragödie des mangelnden Vertrauens, Tragisches Opfer hat nur politisches Opfer, Hochherzigkeit hat immer Despotismus
- Posa: Freiheit und Menschlichkeit können realisiert werden, wenn man Carlos, Großinquisitor und König tötet
- Schauerromans, Dramatik, Geist, finsterer Despot
- Ziel Posas - Freiheit (Niederlande kein König)
Aufbau & Sprache
- Schiller: Dramatisches Stück, Lesedrama, Tragödie der Macht, Fallhöhe groß im Königshaus
- Freie Ferse, gehobene Sprache, für gebildetes Publikum
- Ort wechselt häufig, Übersicht droht verloren zu gehen
- Sprache feierlich, gefühlsmäßig
- Häufig Ausrufezeichen
- Viel Rede im Superlativ
- Junge Sprache reisst mit
- Philipp nüchtern
- Elisabeths Sprache ausgewogen
- 1. Akt Exposition Konflikte werden vermittelt
- 2. Akt Konflikte werden vermittelt, Dramatik immt zu
- 3. Akt Höhepunkt Konflikt zwischen Philipp und Posa
- 4. Akt Umsturz Realität
- 5. Akt grässliches Ende, klassisches Schema einer Tragödie
Gespräch Posa-König
3 Akt 10 Szene
- König Mildere, gesellschaftliche Ordnung nicht möglich,
- Posa Fortschritt stoppen, das übersteigt ihre Kräfte! Schon viele arme flüchteten. Europa lacht über Spanien selbstgeschlagene Wunden
- Hofft das Carlos sein Werk fortführt
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